Sonntag, 20. Februar 2011

Prison Break - Season Two

Sucre: "Ah, I thought I thought this out. I thought... you saw all those guys back there?"
Scofield: "The key is they're back there, and we're up here."
Sucre: "Yeah? And how long is that going to last?"
C-Note: "Yeah, especially since we don't have a pot to piss in thanks to Abruzzi's magically disappearing jet!"
Abruzzi: "You were never going to be on that plane, brother."



Und die Jagd geht munter spannend und nervenaufreibend weiter!
Unpackbar.


Kaum über der Mauer heisst's laufen, und wenn da nicht Abbruzzis Jet wäre, der einfach verschwindet... nun ja.


Die Story ist wie auch in Staffel 1 relativ gut durchdacht, bietet immerwieder fiese Cliffhänger und unerwartete (das ist ja fast untertrieben) Wendungen und bleibt trotzdem vermeintlich realistisch. Kaum etwas wirkt konstruiert oder künstlich, die Charaktere bleiben sich selbst treu. Ich für mein Teil kaufe den Scriptwritern voll ab was da abgeht.

Der Schritt vom Gefängnis- und Verschwörungsthriller beim Pläneschmieden zum Verfolgungsjagd-Thriller ist exzellent gelungen. Bei jeder Folge zittere ich um meine Lieblingscharaktere.
Bei jeder einzelnen. Ein Wahnsinn.
Prison Break macht auf alle Fälle süchtig ... mich  zumindest mal auf jeden Fall.

Die Spoiler beginnen hier. 

Quer durch die gesamten USA laufen Michael, Lincoln, C-Note, T-Bag, Abruzzi, Tweener, Haywire und Sucre nun davon. Und laufen und laufen, immer noch Michaels Plan folgend. Michael ist das Gehirn, und ich finde es gut, dass Lincoln so wenig denkt und zu sagen hat. Dieser unkontrollierte cholerische Depp. Versteht mich nicht falsch, er ist mir nicht unsympathisch, aber mir kommt vor als wäre Link die größte Gefahr für Michaels Plan, und nicht Kellerman oder die Company.

Veronicas Tod ... war irgendwie vorhersehbar aber doch auch ziemlich schockierend und ein schwerer Schlag für die Brüder. Keinerlei rechtliche Rückendeckung mehr.
Ich meine, schon als Nick in S1 das zeitliche zu segnen hatte war klar, dass Veronica in ziemliche Probleme geraten wird, aber dass sie so früh in S2 schon gehen muss hatte ich nicht gedacht. Sie tut mir auch sehr Leid, immerhin hatte sie keinerlei Ahnung worauf sie sich eingelassen hatte, verlor alle die ihr wichtig waren, nur um am Ende dann zu wissen was los war und trotzdem zu sterben. ...ohne irgendeine Möglichkeit etwas zu unternehmen.



Ihnen direkt auf den Fersen: Special Agend Alexander Mahone (William Fichtner). Ein Junkie und ein Wrack, das Dank der Fotografien von Michaels Tattoos enträtselt was eben dieser plant. Fichtner bringt seinen Part brilliant. In jedem Closeup auf sein Gesicht passiert so unglaublich viel in diesem Charakter. Er ist nicht gern der "Böse", er läuft genauso vor etwas davon, wie die Fox River Eight. Aber den Mord an Tweener... ich weiß ja nicht so recht ob ich ihm den verzeihe. Immer an der Grenze, immer am Limit und trotzdem unglaublich intelligent und von schneller Reaktion.

Fichtner hat was ähnlich hypnotisierendes wie Wentworth Miller - ein gelungen gewählter Counterpart. 

Zuerst die Jagd nach dem Geld, dann die Flucht vor Mahone, die Zusammenarbeit mit Kellerman, die Suche nach Sara, überall in den Medien Bilder der 8 Entflohenen... da wird einem ja schwindelig, bei allem was da vor sich geht.

T-Bag ... im Grunde will er doch nur geliebt werden.Ich mag ihn nicht, aber er macht die Show so spannend - seine psychopathische und doch ziemlich intelligente Art machen ihn so bedrohlich und unberechenbar. Ich ziehe meinen Hut vor Robert Knepper. Denn genau so, wie wir T-Bag fürchten, hassen, verabscheuen, ist er doch irgendwie charmant, süß, wirkt etwas verletzlich. Nicht zu vergessen der einmalige Südstaaten-Akzent. Ohne ihn wäre Prison Break nicht dasselbe.

Ich bedaure Scott David "Tweener" Apolskis. Er war irgendwie so süß und auch erst 18, und dann diese Sache mit diesem Mädel. Er hat immerhin doch nur eine Baseball-Card gestohlen, eigentlich verdient er den Tod gar nicht, aber Leute, die den Tod verdienen gibt's in PB ohnehin nicht so viele.

Sehr cool finde ich C-Notes (Rockmond Dunbar) Entwicklung und Hintergrund. Er ist ein weiteres Opfer der Regierung. Gut, er hat geschmuggelt etc. etc., aber er ist ein guter Mann. Er hat Werte, und genau die bringen ihn ins Gefängnis. Nur wegen seines Gewissens - weil er nicht damit leben könnte, von der Folter zu wissen ohne was zu melden - landet er in Fox River. Er ist ein Opfer der Umstände. Er will auch nur seine Familie beschützen.

Schade um Abruzzi, den fand ich spitze. Ein Jammer dass er so früh abtreten musste.

Seltsam und unangenehm finde ich diesen Mr. Kim, mit seinem verzweifelt überlegen grinsenden Gesicht. Der weckt in mir Gefühle des Ekels und der Abscheu. Bäh. Ich liebe es, ihn zu hassen.
Lustig wie's in diesen Marionetten-Spieler-Organisationen vom TV immer noch einen gibt, der dem in-your-face-Bösewicht noch Feuer unter dem Hintern macht. Wenigstens muss der dran glauben.
Kellermans Verzweiflung liegt ja wohl auf der Hand. Es macht richtig Spaß, ihn zu hassen sobald er über den Bildschirm flackert. Aber er tut mir irgendwie auch Leid. Plötzlich muss er alles in Frage stellen was er getan hat. Alles, was er bis dato für richtig gehalten hat bröckelt.

Bellick ist eigentlich bemitleidenswert. Sein einziger Sinn im Leben wird ihm durch den Rauswurf beim Gefängnis genommen. Ich mag ihn gar nicht, und, genauso wie T-Bag oder Kellerman, tut er mir irgendwie aber auch Leid. Ich meine es ist schon ziemlich nachvollziehbar was er da macht. Aber der quasi nicht vorhandene Selbstwert treibt ihn dann in extreme, die mich etwas abstoßen. Nun ja, Bellick ist nunmal ein Kotzbrocken.


Es gibt auch Bösewichte die man mag - Joker, Sylar, Harry Osborn ... und wie sie alle heißen. Kellerman mag ich auch. Ich meine ja klar, er versteckt sich dahinter, dass er nur "Anweisungen befolgt" hat, aber, er ist menschlich. Er ist kein Überbösewicht. Er bereut und er findet sich in hilfloser Gezwungenheit zu tun was man ihm aufträgt. Eigentlich eine bemitleidenswerte Person, wenn man sich so ansieht, wie weit ihn die 15 Jahre Dienst gebracht haben. Seine Geschichte endet für mich eigentlich was die Charakterentwicklung betrifft sehr schön: Am Ende versucht er, wenigstens noch einmal in seinem Leben etwas richtiges zu tun, und Lincoln ist frei.

Wer ist dieser General? Der Kopf der Company. Hm, und die wollen die Brüder jetzt ausschalten weil... sie zu viel wissen? Ab hier wirds mir ein bisschen zu schwammig.

Prison Break bleibt in Staffel 2 so gut, weil es um Familie, Freundschaft und Treue geht. JEder der Charaktere hat seine Beweggründe, kein einziger von ihnen ist ein plattes Mittel zum Zweck. Die Beziehungen sind so kompliziert wie sie nur im echten Leben sein können. Gleichzeitig ist es für mich noch in ausreichendem Maß realistisch, sodass ich nicht denken muss: "Oh Gott, und das passiert jetzt nur, damit die in ihrer Storyline irgendwas erreichen.", nein, ich denke viel mehr,
"What the hell? Hätt' ich jetzt nicht erwartet, war aber klar dass da was schief geht."
Die Art und Weise, wie immerwieder was schief geht und dazwischen kommt ist sehr wichtig. Es wirkt nicht an den Haaren herbeigezogen. Nichtmal das Auftauchen von Aldo Scofield ist mir zu übertrieben. Die Charaktere sind angenehm lebensecht (soweit das in diesem Kontext überhaupt möglich ist) und nicht eindimensional.

Im Allgemeinen ist es sehr cool mitzuverfolgen was mit den einzelnen Team-Mitgliedern geschieht, sobald sie nichtmehr aufeinander angewiesen sind im Gefängnis.

Das Finale ... mit Michael in einem weiteren Gefängnis bahnt sich meiner Meinung nach da etwas an, das nach einem weiteren Gefängnisausbruch aussieht, und ich bin mir nicht ganz sicher ob das dann nicht in die Absurdität abrutscht.



Staffel 2 bekommt genau wie Staffel 1 schon

9/10 Straßenkilometern

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen