Mittwoch, 20. Oktober 2010

Der Pate - Das Buch : Mario Puzo

Rache ist ein Gericht, das kalt am besten schmeckt.
~ Don Vito Corleone


Wie zu erwarten war, habe ich während des Lesens unentwegt an Marlon Brando und Al Pacino denken müssen. Und man glaubt es kaum, aber es existieren Menschen in meinem näheren Umfeld, die keine Ahnung haben, wer Al Pacino ist. Oder Brando. o.O Gibt ja bekanntlich Schlimmeres... aber auch nicht wirklich viel das mir im Moment einfällt.
Dieses Buch ist nicht ohne Grund ein moderner Klassiker. Mit spitzfindiger Liebe zum Detail schildert Puzo die Familiengeschichte der Corleones - ihren Aufstieg, Rückschläge, Schicksalsschläge und wie sie wieder zu neuer Macht gelangen.
Lasst euch nicht verspoilern ;-)

Als GRRM-Leserin bin ich Gewalt und Sex in meinen Büchern ja gewohnt, nur war ich verwundert, dass es auch hier so explizite Beschreibungen zum Geschehen gibt. Ich war wohl schlicht von der Tatsache wie "alt" der Thriller schon ist, voreingenommen und hatte erwartet, alles liefe konservativer ab. Falsch gedacht! Und das finde ich gar nicht schade, denn eben auch diese Elemente tragen zu der Würze der Geschichte bei.

Ich habe überhaupt nicht verstanden, was Lucy Mancini eigentlich in diesem Buch zu suchen hatte. Alles was sie tut ist eine Affäre mit Santino zu beginnen und sich dann in Las Vegas einen Abtreiber zu angeln. Spontan würde ich behaupten, Puzo brauchte sie, um eine Verbindung zwischen New York und Vegas herzustellen, und Jules Segal an Michael Corleone ranzubringen. Nichtsdestotrotz zeichnet er mit Lucy ein Bild von der Frauenwelt zu jener Zeit - den Partriarchismus, die Unterwürfigkeit der Frauen, ihre offensichtliche Unqualifiziertheit in einer Männerwelt.
Kay Adams dagegen fand ich interessant. Schräg, wie sie ständig von sich denkt, Michael tatsächlich wirklich bis ins innerste zu kennen, und sich aber andauernd selig von ihm belügen lässt.
Im Allgemeinen bin ich der Meinung, dass Puzo ein recht unterwüfiges und unmündiges Frauenbild erstellt. Männer regieren seine Welt, und eine Frau hat zu gehorchen. Tut sie das nicht, wird sie im Falle Constanzia Corleones einfach verprügelt.
Natürlich schlägt nicht jeder Mann in "Der Pate" seine Frau, aber es soll auch vorgekommen sein, dass jemand eine schwängert und dann erst das Kind und dann sie einfach umlegt. Luca Brasi lässt grüßen.

Trotz der Gewalt und der kühle, mit der Puzo seine Sätze formuliert, hat er mir doch die eine oder andere Träne entlockt. Santino... oh Santino du Tölpel. ;(

Alles in allem kann man sagen, die Geschichte jedes Charakters ist angenehm abgeschlossen, aber nicht endgültig. 

Ich kann hier eigentlich nur Danke sagen, dass es schon verfilmt wurde. Der spannende Thriller schafft auf jeden Fall Lust auf mehr! Ich bin schon gespannt auf Teil 2 und 3. Habe mittlerweile alle 3 Filme geordert, und werde natürlich meine Erfahrungen dazu dann hier mal preisgeben.


Fazit: Der Pate ist auf jeden Fall lesenswert und die vielen Seiten sind viel schneller verblättert als man wahrhaben möchte.

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