Dienstag, 17. August 2010

The Book of Eli - Albert Hughes

Das Jahr 2044, Asche regnet vom Himmel, man muss Sonnenbrillen tragen um nicht zu erblinden - die Welt liegt in Schutt und Asche. Kaum einer kann sich noch an die Welt von vor dem Krieg  erinnern, geschweigedenn dass er in dieser Welt gelebt hätte, ist ja immerhin schon 30 Jahre her.o.O
Achtung Spoiler ;o)
Das Wasser ist so knapp, dass sich die Leute dafür gegenseitig auch mal ohne mit der Wimper zu zucken umbringen und wenn mal grade kein Essen da ist zu Kannibalen werden. Überall Ruinen von Hochhäusern, Flugzeugwracks, kaputte verrostete Autos so weit das Auge reicht.
Bis hier wars noch spannend.

Mitten drin ein Wanderer über 30, dessen Namen man nicht erfährt - natürlich ist DAS Eli, Denzel Washington, mit ultra-Messer und Pistolen bewaffnet, kämpft sich mit hoher Schlächter-Geschicklichkeit nach Westen und trägt ein mysteriöses Buch mit sich herum, in dem er jeden Tag liest (nach den ersten 10 Minuten war mir klar, dass es sich um die Bibel handelt o.O) denn "Das ist sein Pfad, und alles andere geht ihn nix an." Eine Stimme hat ihm das geflüstert - ein klassischer Prophet halt.

Wenn auch die Anfangsszene, als Eli eine Katze mit Pfeil und Bogen erlegt, die sich grad an einer Leiche labt, noch einen guten Film verspricht, wandelt sich das ganze wohl oder übel zu Großaufnahmen von Washington wie er bedeutungsvoll alleine durch Landschaftsszenen von zerstörter Erde vor sich hin wandert .
Ausserdem waren da dann auch noch die gewöhnlichen Bösewichte (was mir trotzdem gefiel war, dass die sich der Macht der Bibel bewusst waren und damit die Menschen beeinflussen und beherrschen wollten. Das beste Zitat im Film ist also "Das hat schon einmal funktioniert.") und das obligatorische Mädchen (Mila Kunis), das er aus der Misere rettet *gähn* das ihm dann folgt obwohl ers nicht will *gähn*, sie i.wo einsperrt um sie loszuwerden *gähn*, aber dann wieder zurückkehrt um sie widerum zu retten *gähn* und sie dann doch mitzunehmen *gähn*
Zwischendrin werden noch filmtechnisch ausgelutschte Bibelzitate mit großem Pathos vorgetragen. ... "Denn ob ich schon wanderte in finsterem Tal blah blah blah."

Das Ende schien mir hingeklatscht und überflüssig. Der Bösewicht (Gary Oldman - übrigens so gut wie gewohnt) bekommt zwar die Bibel, aber die beiden Wanderer erreichen Alcatraz (Eli mit Bauchschuss, und, - Oh, Wunder! - er kann sogar noch rudern mit einem Loch im Bauch das er mit McGyver-Tape und EINER Kompresse verbunden hat) wo sich nächstenliebende Menschen eine humanitäre Einrichtung aufgebaut haben und die Kultur der Menschheit retten und wiederaufbauen wollen - ja, genau.
Eli kann die Bibel mittlwerweile auswendig und zitiert sie einem fleißigen Schreiberlein und die Druckerpresse der Einrichtung vervielfältigt munter die Bibel wieder. Eli stirbt und das Mädel zieht in die Welt hinaus, aber keiner weiß was sie eigentlich vor hat. Jetzt kommt eine Großaufnahme von ihr wie sie einsam und bedeutungsvoll stilecht mit Sonnenbrille und Soldaten-Boots durch die kaputte Welt schreitet. Ende.

So gut der Film mysteriös und düster auch angefangen hat, so langatmig und pseudo-philosophisch war er dann. Die Pointe des Films ist, dass das Book of Eli natürlich die Bibel ist. Der Gag an dem Ganzen war, dass die Bibel in Blindenschrift verfasst war, also der Bösewicht am Ende nix damit anfangen konnte und von seinen Leuten verraten wurde weil alles umsonst war. Thihi, einigsch*ssn.


Schlussendlich muss ich sagen dass mir der Film zu wenig erklärt hat und zu viel "Oh wie schrecklich, Gott hilf uns!" drin war.
Den Soundtrack fand ich teilweise gar nicht so schlecht, hat die Stimmung einigermaßen gut rübergebracht.

...und dafür hab ich in der dritten Reihe 9 Euronen bezahlt, was für eine Verschwendung...

4/10 gegrillten Katzenschenkeln

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