Sonntag, 15. August 2010

Robin Hood - Ridley Scott

Russel Crowe mimt einen bulligen leise sprechenden pathetisch ehrenhaften Robin Longstride, der eine Emanzen-Cate Blanchett um den Finger wickelt. Der Film handelt davon, wie Robin Hood zum Gesetzlosen wurde, wer seine Eltern waren und auch ein ganz klein bisschen Intrigenspiel am englischen und französischen Hof am Ende des 12. Jhdt.
Achtung, Spoiler ;-)


Mark Strong mal wieder als Bösewicht - toll! Auch wenn seine Rolle nicht so wirklich viel hergegeben hat, abgesehen von einer ekligen Narbe im Mundwinkel und ein bisschen böse dreinzuschauen. Hey, es ist Mark Strong!!


Ja... so von der Optik her sehr überzeugend. Viele Pferde, viele Schwerter, viele Pfeile, viele Bögen, viele Tote. Was mir gefiel waren Löwenherz' Banner, die hatten einen so schönen Lannister-Touch. Kein unnötiges Blutgespritze, aber dafür viel Action und Kameragewackel – eigentlich gute Schlacht-Sequenzen. Die Requisite hat (mMn) gute Arbeit geleistet – die Rüstungen sehen nicht zu übertrieben aus (also hat nicht jeder Fußsoldat ein supertolles Kettenhemd an), Schwerter sehen nicht aus als wären sie aus Plastik und die Kleidung passt wunderbar in den MA-Flair, hat sich manchmal aber etwas zu sauber angefühlt...

Was mich etwas gestört hat war, dass offenbar die gesamte Englische Streitmacht beritten war, die König Philipp an der Küste empfangen hat, und dass Eowyn Marian sich auch ins Gemetzel wirft – als könnte die mit einem Kettenhemd bekleidet ein Schwert halten. Aber das ist wohl Hollywood.

Immer wieder ist der Film (unfreiwillig?) lustig, der Spannungsbogen wird ständig von Marian unterbrochen.
Die Musikuntermalung schafft beinahe den ganzen Film hindurch ein „Oh-Robin-du-bist-ja-so-ein-tragischer-tapferer-Kämpfer-und-wir-brauchen-dich-unbedingt“-Gefühl – über lange Strecken leider etwas anstrengend. o.O
Grundsätzlich lässt einen der Film unbefriedigt zurück – man hat das Gefühl da muss noch was kommen. Also eig. Ist er so ausgelegt, dass man einen 2ten Teil auch drehen könnte, wenn man wollte.

Ich habe den Film vor allem genossen, wegen der Optik – ich hab mir dann zwischendurch vorgestellt wie das bei Game of Thrones aussehen würde und gehofft dass das ungefähr so hinkommt, von der Kleiderausstattung her und was die Banner angeht.

Mark Addy war… glattrasiert. Er hat nicht schlecht gespielt, aber geglänzt hat er auch nicht. Ich denke trotzdem, dass ich ihm einen Robert Baratheon abkaufen werden kann. Ich bin schon gespannt.




Ich hatte mir eigentlich etwas mehr erwartet, immerhin mag ich Gladiator eigentlich recht gern, und der ist ja auch von Ridley Scott. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass man sich nicht entscheiden konnte was es sein sollte - ähnlich wie bei Public Enemies - Actionfilm oder Romanze? Näh, Biografische Historienverfilmung. keine Ahnung ...

Handlungstechnisch gibt der Film nicht zu viel her, aber wegen der schönen MA-Optik kann ich ihn schon empfehlen - vllt nicht für's Kino, aber für einen gemütlichen Abend zuhause mal.

6/10 Pfeilspitzen

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