Sonntag, 15. August 2010

Inception - Christopher Nolan

Beeindruckend. Wirklich ein sehr guter und spannender Film.

Ich war von dem Film relativ blown away, wenngleich er mich ein bisschen an Shutter Island erinnert. Das kann aber auch schlicht am ausgezeichnet spielenden Leonardo DiCaprio liegen, der einen mit sich selbst im Konflikt liegenden Experten auf seinem Gebiet spielt.


Die Idee zum Plot finde ich spitze und sehr interessant.

Achtung, eventuelle Spoiler!

In die Träume, und damit das Unterbewusstsein, Anderer einzudringen und bewusst deren Träume zu beeinflussen, gestalten und manipulieren und sogar fremde Gedanken so in das Unterbewusstsein zu schleusen dass man denkt es wären die eigenen, ist gleichzeitig ein faszinierender, aber auch beängstigender Gedanke. Der Selbst- und Realitätsverlust im Limbus, der dann bei zu intensivem Träumen vonstattengeht erscheint mir auch naheliegend und toll in die Story eingebunden.
Sehr tragisch finde ich die Geschichte um den Protagonisten, der trotz seines hohen Ehrgefühls und seiner Weitsicht (typischerweise) sein einziges tatsächliches Problem mit (s)einer Frau hat. Ich muss zugeben, mich hat die ganze Verstrickung und das Verschwimmen der Realitätsgrenzen für alle Beteiligten schon erschüttert und berührt. Gerade dieser Aspekt der Geschichte macht sie aber gerade so spannend.


Grundsätzlich mag ich DiCaprio ja nicht so gern, aber seine Filme sind gut. Jetzt wo er nicht mehr der junge Mädchen-Schwarm zu Romeo & Juliette (übrigens auch ein supi Film) Zeiten ist, ist er mir aber ein klein wenig sympathischer.

Ich tu mir immer ein bisschen schwer, Marion Cotillard spielen zu sehen. Ich meine, sie performt wirklich gut, aber ich komme mit ihren großen Augen und der seltsamen Synchronstimme nicht klar. Die Rolle als verhängnisvolle Ehefrau ist ja in Inception nicht ihre erste (Public Enemies)

Gefreut habe ich mich über den Auftritt von Michael Caine – den sehe ich immerwieder gern auf der Leinwand. Die übrigen Darsteller haben alle relativ gute Arbeit geleistet.
Leicht irritiert war ich von Joseph Gordon-Levitt (500 Days Of Summer), den ich nur von der romantischen Seite kenne. Trotzdem haben mir bei ihm ein bisschen die verschiedenen Gesichtsausdrücke gefehlt. Vielleicht liegt das an seinen kleinen Augen, oder auch an der einseitigen Rolle. Aber naja.

Ellen Page ist ganz putzig. Genauso wie sie auch schon in den X-Men Filmen (sie mimt die durch Wände gehende Kitty) putzig ist. Aber schöne Haare und schöne Augen hat sie. Ich weiß, ich bin oberflächlich. Aber was soll ich schon groß sagen, ihre Rolle gab nicht sehr viel her. Ellen Page, Cowboy-Reborn! Wenn man so geht muss man sich solche Spitznamen gefallen lassen :D

Oho, Ken Watanabe <3 keine Ahnung warum ich den so toll finde. Vielleicht weil er der einzige in Hollywood etablierte Asiaten-Darsteller ist, der nichts bis wenig mit tatsächlichen handfesten Action-Rollen am Hut hat. (Wer mir jetzt widersprechen möchte: Jet Li?! Jackie Chan?!) Und weil ich seine Synchronstimme schön finde. Und weil er mir sympathisch ist. Sogar hier in diesem Film als anfänglich unerbittlicher Geschäftsmann, der am Ende aber doch auch Vernunft, Einsicht und Ehrgefühl beweist. Diese Art von Charakter imponiert mir immer wieder.

Tom Hardy … Tom Hardy … ich wusste ich kenne das Gesicht. Und grade eben lese ich auf imdb.com: Oh ja, das ist ja der schöne Bob aus RocknRolla. Schön wenn man Gesichter wiedererkennt Ich hoffe den sehen wir in nächster Zeit öfter, er hat mir nämlich gut gefallen.


Die Spezialeffekte und Stunts waren erste Sahne (ich denke da an die schwerelose Fahrstuhl-Szene oder auch den Slow-Motion-Absturz des Vans). Besonders beeindruckt war ich von der Kopf-über-Stadt, Wahnsinn… o.O

Der Soundtrack war nix besonderes, aber atmosphärisch gut eingesetzt.

Ein Traum in einem Traum in einem Traum in einem Traum, wo sich bei jeder Traum-Ebene die Zeit um eiiiiiniges ausdehnt: Dass es da kaum an Spannung mangelt erklärt sich fast von selbst.


Ich kann den Streifen nur wärmstens an alle weiterempfehlen, die Spannung und Action mögen.



9 Kreisel von 10

UPDATE: http://hollarius.wordpress.com - Eine weitere Meinung zu Inception
Sehr interessant, sehr einleuchtend. Ich gebe dem Autor hier Recht, die Charaktere sind tatsächlich blutleer und die wirklich berührende Emotion und Geschichte fehlt in der Tat. 

1 Kommentar:

  1. Nachdem ich nun beide Kritiken gelesen habe möcht ich auch noch meinen Senf dazugeben, also, die Kritik die du da verlinkst ist schon mit ner seeehr spitzen Feder geschrieben find ich...

    Fangen wir damit an dass ich Marion Cotillard verehre, ich liebe die Art wie sie spielt einfach, wobei sie in der Tat blutleer wirkt, doch viel mehr, sie wirkt eigentlich in jedem Film den ich bisher gesehn hab überlegen und gleichzeitig zurückhaltend und abwartend, einfach geheimnisvoll. Sie bringt das Flair eines französischen Films in jeden Film mit in dem sie mitwirkt, und da selbst französische Komödien weniger lustig als vielmehr bedrückend, aber deswegen nicht schlecht, sind, gefällt das wohl nicht jedem.
    Und, Joseph Gordon-Levitt ist einfach zu süß als dass ich ihn hier kritisieren würde, und er sieht, besonders um die Mundpartie, einigermaßen aus wie Heath Ledger, den ich schon vor seiner Glanzleistung als "Joker" umwerfend fand!

    Ich fand den Film wirklich gut, war seit langem wieder mal ein Film der mich wirklich gefesselt hat, womöglich gerade durch seine Distanz, ja, Distanz ist das richtige Wort dafür, die blutleeren Charaktere, die Schlichtheit, all das hat mich an diesem Film fasziniert!
    Allerdings und da stimme ich mit der zweiten Kritik überein, um Besonders zu sein, um uns im Gedächtnis zu bleiben fehlt diesem Film eine Entscheidnde Zutat, ein Schauspieler der über sich hinauswächst... ein Heath Ledger aus "The Dark Knight"; ein Edward Norton aus "Fight Club" oder auch ein Johnny Depp aus so ziemlich jedem seiner Filme ;)

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